Fidelice by Rupert Neve Designs
Fidelice - HighEnd-Komponenten aus der Studiotechnik.
Rupert Neve war einer der ersten Hersteller von professioneller Studiotechnik. Sein Leben war seit frühester Jugend von einer tiefen Liebe für Musik und Elektronik geprägt, was ihn zu immer besseren Lösungen für die perfekte Audioaufnahme inspirierte. Der legendäre Klang seiner analogen Schaltungsdesigns hat unzählige Musikproduktionen aller Genres auf der ganzen Welt geprägt. Rupert Neve gilt als „Einstein der Mischpulte“ und ist einer der wenigen, die den begehrten GRAMMY-Award für herausragende technische Errungenschaften erhielten.
Rupert Neve wurde 1926 in Newton Abbot im Südwesten Englands geboren. Aufgrund beruflicher Verpflichtungen seines Vaters zog die Familie kurz darauf nach Argentinien, wo Neve bereits im Alter von 13 Jahren seine ersten Radioempfänger und Verstärker baute. In den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs diente Neve in der englischen Armee und beschäftigte sich danach in England mit Schallplattenproduktion und Beschallung, wofür er bereits seine eigenen Geräte entwickelte. Gleichzeitig baute er kundenspezifische Röhrenmischpulte für Musiker und Radiostationen und arbeitete unter anderem bei Ferguson Radio sowie als Chefingenieur eines Transformatorenherstellers. In den 1950er Jahren stieß er zu der Firma CQ Audio, die zwar nur kurz existierte, aber in dieser Zeit einige bahnbrechende Geräte vorstellen konnte – so wurde der von Rupert Neve entwickelte Q-Flex Lautsprecher ein Jahr lang im Londons Design Center ausgestellt und gewann einen Design Award. Auch wenn die Firma CQ nie zu einem führenden Technologieunternehmen wurde, erwarb Neve bei dieser Tätigkeit das notwendige Produktions- und Marketingwissen, um 1961 seine eigene Firma Neve Companies gründen zu können. Neve war einer der ersten Entwickler, der die Transistortechnik einsetzte – ein bahnbrechender Schritt, der völlig neuartige Geräte mit mehr Features bei besserem Rauschverhalten, weniger Stromverbrauch und verringerter Baugröße ermöglichte. Während die meisten seiner Kollegen allerdings kostengünstige Class-B-Schaltungen verwendeten, setzte Neve auf Class-A-Designs mit für niedrige Spannungen optimierten Übertragern. Diese Konstruktionen verbanden die Vorteile von Transistoren mit dem satten, musikalischen Klang der Röhre und legten den Grundstein für den bis heute legendären Neve-Sound.
Bereits im Jahr 1964 konnte Neve das erste kommerziell gefertigte Transistormischpult an die Philips Recording Studios in London ausliefern, und 1968 wurde der bis heute erhältliche Kompressor/Limiter 2254 vorgestellt. Das Jahr 1970 markiert einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Tontechnik: Die berühmten Londoner Wessex Studios, beheimatet in einer ehemaligen Kirche, bekommen ihre speziell designte Neve A88 Console, mit der gleichzeitig der Mikrofonvorverstärker 1073 vorgestellt wird. Der Klang des 1073 ist bis heute mindestens so berühmt wie die Kundenliste der Wessex Studios, darunter Superstars wie Queen, King Crimson, The Rolling Stones und Talk Talk, um nur einige zu nennen. Im gleichen Jahr stellte Neve das kleinere BCM 10/2-Mischpult vor, das mit dem heute nicht minder berühmten 1066 Vorverstärker ausgestattet war. Einer der ersten Kunden war Pete Townshend, der das Pult bis heute benutzt.
In den 1970er und 1980er Jahren wird Neve zum weltweit führenden Hersteller großformatiger Studiokonsolen und stattet - neben unzähligen anderen - Firmen wie EMI Electrola und George Martins AIR Studios aus, wo Police 1983 „Synchronicity“ produzierten.
Hunderte von Neve Mischpulten aus dieser Zeit werden auch heute, nach mehr als 50 Jahren, noch täglich in professionellen Studios benutzt und für ihren unerreicht musikalischen Klang geschätzt.
1985 wird die Neve Company an Siemens Austria verkauft und Rupert Neve gründet Focusrite, um erneut ein analoges Mischpult der Superlative zu entwickeln. Die Focusrite-Konsole gilt in Fachkreisen als eines der aufwändigsten und bestklingenden – wenn nicht DAS bestklingende – analoge Mischpult, das jemals gebaut worden ist. Allerdings war das absolut kompromisslose Design mit Bauteilen nach Militärspezifikationen so teuer in der Herstellung, dass insgesamt nur zehn Exemplare gefertigt wurden. Die berühmtesten Installationen waren die Ocean Way Studios in Los Angeles und Bear Tracks in New York, wo Künstler von Frank Sinatra über Dream Theatre bis Foreigner und Mariah Carey von dem herausragenden Klang profitierten.
Die fortschreitende Digitalisierung der Tonstudiolandschaft machte den Markt für derart aufwendige Mischpulte zunehmend schwieriger, so dass Focusrite abermals verkauft werden musste. Ab 1988 wirkte Rupert Neve unter dem Namen ARN Consultants als Berater und Entwickler für eine Reihe namhafter Firmen wie Amek, Summit Audio und Taylor Guitars.
Im Jahr 1989 wurde Rupert Neve für sein Lebenswerk in die Hall of Fame des MIX Tech Awards aufgenommen. 1997 wurde er von der National Academy of Recording Arts and Sciences in Anerkennung der herausragenden Bedeutung seiner Technologien für die Studiotechnik mit einem Technical GRAMMY ausgezeichnet. Die Jahrtausendausgabe des englischen Magazins „Studio Sound“ würdigte ihn schließlich – noch vor Ray Dolby und Sir George Martin – mit dem ersten Platz der herausragendsten Persönlichkeiten in der Audioindustrie des letzten Jahrhunderts.
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