
Musical Fidelity A1
Musical Fidelity A1 - Pure Class-A
Der Musical Fidelity A1 Class-A Verstärker war in den 90ern bekannt dafür, sich durch die hohen Temperaturen im Gehäuse selbst zu zerstören, dennoch hat er weltweit für Furore gesorgt und hat tausende von Fans. Nun kommt die neue Version der Verstärker-Legende...
Die klanglich sensationelle Class-A Schaltung des alten Kult-Verstärkers wurde auch beim neuen Modell des A1 übernommen, allerdings mit hochwertigeren Bauteilen, deutlich größerem Netzteil und komplett überarbeitet. Die Zeiten von sich selbst auslötenden Bauteilen sollten damit erledigt sein und die Tauglichkeit zum Kaffeewärmer bleibt. ;-) Sicher wird auch der neue Musical Fidelity A1 mit seinen heißen 25 Watt zum Verstärker-Geheimtipp und viele Fans mit seiner suchterregenden Musikalität beglücken. (Übrigens spielt auch die integrierte Phonovorstufe auf hervorragendem Niveau.)
Ab sofort bei uns incl. Fernbedienung lieferbar !
Weitere Infos zum A1
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Hier ein sehr ernstzunehmender Testbericht eines absoluten Musical Fidelity A1 Auskenners:
Die erneute Auflage des legendären Musical Fidelity A1 Verstärkers ließ mich als Alt-Besitzer der Varianten von 1991 und 2008 natürlich nicht lange zögern auch die dritte Variante dieses Verstärkers in meinen Besitz aufzunehmen.
Aber warum macht man das? Ziemlich einfach, weil man klanglich weit und breit nicht ansatzweise etwas Vergleichbares für diesen (!!!) Preis bekommt; - wie auch schon vor über 30 Jahren.
Das eigentlich Besondere bzw. der “Auslösereiz“ war natürlich der berechtigte Wunsch, dass der Neue klanglich das kann, was der Alte vor über 30 Jahren auch konnte, - nur auf höherem Niveau; - und vorab: ja, er kann (…und doch etwas anders).
Doch warum gab es diese Art dieser “Legenden-Bildung“? Was machte dieses Gerät vor drei Jahrzehnten zu so etwas Besonderen? Warum war die Art der Darbietung dieses Gerätes so anders als bei anderen?
Schlicht gesagt, der Musical Fidelity A1 hatte schon vor über 30 Jahren die Fähigkeit besessen, Musik “ganzheitlich“ darzubieten/darzustellen. Wie bitte, was??? Wikipedia definiert das so: “die Gesamtheit ihrer Eigenschaften und wechselseitigen Beziehungen…“.
Vielleicht etwas verständlicher: der Verstärker konnte eine akustische Bühne oder besser gesagt einen akustischen Hörraum erzeugen, dessen “ganzheitliche Wahrnehmung“ den Zuhörer deutlich intensiver vorkam als bei anderen Verstärkern. Nicht die reine Darstellung der Stereo-Bühne war das Ziel, sondern das Zusammenspiel der Musik als Ganzes. Aufnahmen kleiner Akustik -Ensembles ließen einem Schauer über den Rücken laufen; - (man war verwundert und irritiert zugleich). Nicht die extremste Detailversessenheit, nicht der penetranteste Hochton und auch nicht die brutalsten Bässe sind sein Metier, sondern die musikalische Darstellung des Ganzen.
Am einfachsten und extremsten kann man das nachvollziehen, wenn man einen Plattenspieler anschließt. Der sogenannte Mittelton-Bereich (z.B. die menschlichen Stimmen) ist die Parade-Disziplin dieser A1 Verstärker bei denen andere, auch wenn sie das fünffache kosten, im Vergleich meist kapitulieren müssen.
Der Urahn bzw. Stammvater der A1-Serie besitzt einen ebenfalls erstaunlichen Mittel-Tiefton (Ober-Bass) und die mit Abstand größte “akustische-Sogwirkung“ ins Musikgeschehen. Er ist im Hochtonbereich “samtig / mild“ abgestimmt. Details werden jedoch nicht minutiös herausgestellt, die Darstellung des “Ganzen“ ist sein Ziel.
Sein 2008.er Nachfolger ist insgesamt akustisch deutlich “dunkler“ abgestimmt. Eine Wohltat bei den meisten Lautsprechern deren Hochtonbereich zwecks “Auflösungs-Effekthascherei“ zum Zeitpunkt seines Erscheinens einem den Musikgenuss abgewöhnen wollten. Aber auch er unterschlägt keine Details. Das 2008.er Exemplar ist zwar etwas potenter bzw. unkritischer bei der Lautsprecherwahl und mit einer Fernbedienung bestückt, jedoch “baut“ er auch seine Bühne größer. Aber leider geht dabei auch das “Intime“ der Darbietung im Vergleich zum “Ur-Amp.“ leicht verloren.
Im direkten Vergleich aller Versionen geht die 2023.er A1-Version beim Mittel-Hochton eher wieder mehr in die Richtung des Urahns. Jedoch bei mehr Detailauflösung als alle bisherigen Vorgänger-Versionen. Der Tieftonbereich ist eher “rhythmisch und swingend“ als unnachgiebig abgestimmt. Im direkten Vergleich zur 2008.er-Variante deutlich heller.
Erdbebenartige bzw. nachbarschaftsfeindliche Tief- Bässe sowie die von Audio-Bürokraten so geliebte “Reinheitslehre der Klang-Neutralität“ sind nicht die primären Tugenden dieser “Sound-Machine“ aus Great Britain (Made in Taiwan).
Der zwischen MM und MC umschaltbare Phono-Eingang ist klanglich wirklich keine kleine “Beigabe“. Und deshalb sei also ganz nebenbei gesagt, man braucht für diesen Verstärker keinen Phono-Verstärker zu kaufen. Da muss man schon ordentlich was auf den Tisch legen um das zu toppen. Ein interessantes “Soundfeature“ ist die Möglichkeit per Tastendruck den Vorverstärker im Gerät zu umgehen. Klanglich wirkt sich das zwar erstmal deutlich leiser aus (10dB), was man dann jedoch per Fernbedienung schnell wieder korrigieren kann, jedoch zeichnet der A1 damit etwas “nüchterner und präziser“ die musikalischen Konturen der Aufnahme nach. Man hat also die Wahl zwischen dem A1-Sound oder dem der ursprünglichen Aufnahme. So etwas hätte ich gerne auch bei anderen Verstärkern. Ein nettes Feature ist die Fernbedienung die als echter Handschmeichler durchgeht. Sie kann zwar nur laut und leise bzw. Stumm, ist für eine Metallvariante jedoch haptisch wirklich unglaublich gut gelungen. Ich hätte mir zwar die Drehschalter am Gerät jedoch gerne wieder wie beim Urahn gewünscht. Durch das aktuell bündige Abschließen der Drehknöpfe lassen sich diese nicht so gut greifen wie beim Urmodell.
Die Hitze bzw. Wärmeentwicklung: Der aktuelle A1 wird über 55 C Grad Celsius heiß. Er ist also wirklich kein Regalgerät. Er sollte definitiv auf (!) und nicht im Rack stehen und drumherum sollte auch noch gut Platz sein. Im Sommer wenn die Raum-Innentemperatur über 25 C beträgt konnte ich auch schon mal Oberflächentemperaturen von über 60 C Grad Celsius messen. Kleine Anmerkung: da ich auch gerne im Hochsommer Musik höre und seit 3 Jahrzehnten Class-A-Amps auch anderer Hersteller bevorzuge, habe ich insbesondere für die A1 stets einen geräuschlosen, langsam drehenden kleinen Ventilator mitlaufen der leicht seitlich stehend über der Oberfläche des A1 seine Arbeit verrichtet. Man kann dadurch die Oberflächentemperatur dann locker über mehr als 10 C Grad Celsius senken. Und ja, die Verstärker (alle!) klingen dann auch etwas anders. Ein unbeheiztes Zimmer im Winter scheint die ideale Arbeitsumgebung für diese Geräte zu sein.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser Verstärker wie schon vor 3 Jahrzehnten eher ein Amp für den ganzheitlichen Musikliebhaber als für den Party- oder Präzisions- Fetischisten ist. In Summe und in Anbetracht mit einem solchen integrierten Phono-Teil hätte eigentlich niemand auch nur mit der Wimper gezuckt, wenn der Hersteller das doppelte vom Preis aufgerufen hätte. Klanglich musste ich mich dann Verstärker-psychologisch resümierend ernsthaft fragen, warum? Warum ist man immer wieder auf der Suche, wenn man doch schon eigentlich bereits angekommen ist?
Ein “Klang-Lucullus-Verstärker“ für alle Hedonisten die mit der “Cohiba und dem Macallan-Whisky“ in der Hand, über den Accuphase und McIntosh im Nebenzimmer nur lächeln können….
Übrigens sollen nur 1985 Stück (das Herstellungsjahr der ersten Variante) davon gebaut werden.

